an den südlichen Zugängen von Charleroi:
Napoleon selbst war an der Spitze der
Armee mitgeritten. Die Pioniere waren in die vorderste Position der
Kolonne befohlen worden, um sofort etwaige Schäden an den so
wichtigen Brücken über die Sambre reparieren zu können. Mit
ernsthaftem Widerstand hatte er nicht gerechnet.
Umso überraschter war er, als er am
nördlichen Ufer der Sambre, westlich von Charleroi, mehrere
preußische Batterien ausmachen konnte, und mitansehen musste, wie
deren überraschend gezieltes Feuer einige seiner Pioniere auf der
Chaussee niederrissen. Aufhalten ließen sich die Pioniere der Garde
durch diesen Umstand natürlich nicht, auch wenn die erste Kompanie
der Garde-Pioniere nach links ausscherte, um sich erst einmal wieder
neu zu formieren.
Vorgeschobene Aufklärer machten
schließlich die feindliche Vorpostenlinie bei einer Brücke über
einen kleinen Seitenkanal der Sambre aus, die die Straße in die
Stadt selbst führte. Um das Momentum des Vormarsches aufrecht zu
erhalten und bei den nachrückenden Truppen keinen Stau zu
verursachen, ließ Napoleon persönlich die zweite Kompanie
Garde-Pioniere die Bajonette aufpflanzen und gegen die Plänkler
vorrücken. Mit dem altbekannten „Vive L'Empéreur“
stürmten die gut 100 Mann auf der Chaussée
nach Norden über die Brücke und konnten bei geringen eigenen
Verlusten die preußischen Schützen von der Hauptstraße vertreiben
und somit den Weg nach Charleroi selbst öffnen.
Etwa zur gleichen Zeit brachte die
leichte Kavalleriebrigade der Garde ihre beiden berittenen Batterien
in Stellung, die neben einer weiteren der 4. Kavalleriedivision das
Feuer auf die Truppen und Geschütze am nördlichen Ufer der Sambre
eröffneten. In die Stadt selbst konnte man zwar wegen des Geländes
und der Mauer nicht feuern, aber auf das Gebiet westlich davon sehr
wohl. So dauerte es nicht lange, bis die dortigen preußischen
Truppen unter lebhaftem Beschuss standen und sich früher oder später
entscheiden mussten, ob sie bleiben und sterben oder doch eher den
Rückzug nach Norden antreten würden.
Bis jetzt lief in diesem Bereich alles
nach Plan. Die ersten beiden Brigaden der jungen Garde erschienen
dicht hinter der leichten Kavallerie und würden noch vor 11 Uhr in
die Kämpfe um die Stadt eingreifen können.
Des Weiteren waren auch im Raum des
IIIe Korps keine großen Feindansammlungen gemeldet worden.
Nur vom Reserveflügel und von Davout
hatte Napoleon noch nichts gehört. War man hier auf die Hauptmacht
der Briten gestoßen?
No comments:
Post a Comment