Napoleon hatte die Angriffe der Garde-Pioniere und der jungen Garde persönlich beobachten können, und war über diese sehr zufrieden. Seine Armee hatte noch immer die Schlagkraft und den Elan von früheren Tagen, dachte er sich. Würde es jedoch gelingen, die Preußen von den Engländern abzuschneiden und isoliert zu vernichten? Er war sich dieser Sache zwar sicher, wenn er gegenüber seinen Generälen argumentieren musste, jedoch insgeheim hatte er beträchtliche Zweifel.
Eine erste Erleichterung brachte die
Mitteilung über die Vorgänge in der Stadt und den so wichtigen
Übergang über die Sambre. Nun würden die nachrückenden Truppen
schneller als erhofft vorankommen können und vielleicht doch nach
Norden und Brüssel stoßen, bevor sich Blücher mit Wellington
treffen würde!
Wie erging es jedoch Davout im Westen?
- Eigentlich machte sich der Kaiser über dieses Gebiet am wenigsten
Sorgen, denn er war sich sicher, dass Davout auch sehr gut auf sich
alleine gestellt handeln würde können. „Wenigstens einen guten
Marschall von früher habe ich noch zur Verfügung“, schmunzelte er
und blickte dabei etwas sorgenvoll in Richtung Ney, der gerade mit
seinem Stab nach vorne kam.
Das Musketenfeuer wurde langsam leiser,
was signalisierte, dass das Gefecht um die Brücke dem Ende zuzugehen
schien. Explosionen hatte er jedoch einige gehört, und so war er
sich nicht mehr so sicher, ob die Brücke auch wirklich intakt war –
erst ein schnell herangaloppierender Kurier konnte ihm Sicherheit und
Erleichterung verschaffen.
Nun würde es weitergehen – wieder
einer Schlacht , wieder einem blutigen Tag entgegen – wie so viele
Male bereits!
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