Tuesday 21 April 2015

Teil 6: 15. Juni 1245








Depesche von Maréchal Davout an Napoleon:


Mon Empereur,
Ich kann ihnen mit Stolz berichten, dass die Stadt Mons kampflos in unsere Hände gefallen ist! Wir haben die schwache Kavallerie vor der Stadt schnell vertrieben, und sie flieht in diesem Augenblick auf der Chaussée nach Norden! Alle Truppen haben den Befehl, energisch nachzusetzen und dem Feind keine Ruhe zu geben.
Die 17. Infanteriedivision ist nun auf dem Felde eingetroffen und hat sich ebenfalls Richtung Norden in Marsch gesetzt. Wir werden versuchen den Feind, sollte er sich stellen, sofort in einen Kampf zu verwickeln, damit ihm keine Möglichkeit verbleibt Verstärkung in Eure Richtung zu entsenden. Leider haben wir bis jetzt keinerlei Feindinfanterie ausspähen können, da wir jedoch bereits über 2 Division und die Korpsartillerie des V Corps verfügen, harren wir gelassen der nun folgenden Dinge.

Euer treuer Diener
Davout

Im Westen entwickeln sich die Fortschritte also wie geplant – Mons ist in französischer Hand und Davout kann mit seinen Truppen beinahe ungehindert nach Norden nachstoßen – die Hannoveranische Kavallerie stellt sich nicht wirklich zum Kampf – was natürlich darauf schließen lässt, dass vermutlich irgendwo weiter nördlich eine vorbereitete Stellung auf diese wartet, hinter der man sich sammeln kann.




Charleroi:


Der Kampf geht nun bereits über 2 Stunden in diesem Bereich. Napoleon holt immer wieder etwas verklemmt seine Taschenuhr hervor und muss sich zusehends eingestehen, dass diese Gefechte hier nicht wirklich vollkommen nach Plan laufen. Eigentlich sollte er ja hoch erfreut sein: die 1. Brigade der jungen Garde konnte die Brücke in der Stadt erobern und darauffolgend auch die verbliebenen Plänkler aufspüren und vernichten oder zumindest gefangen nehmen.
Der westliche Übergang hatte jedoch eher größere Probleme bereitet. Das einzelne preußische Regiment, mit seinen 3 Bataillonen und den wenigen Plänklern, hatte es doch tatsächlich geschafft, die 2. Brigade der jungen Garde daran zu hindern sich zu entfalten. Das Dorf machte es einfach nicht möglich, die überlegene Stärke der Garde entscheidend einsetzen zu können. Erst das Heranschaffen von 12 6-Pfündern konnte eine Wende im hin und her gehenden Kampf herbeiführen. Diese Geschütze griffen auf kürzeste Distanz mit Kartätschen in den Feuerkampf ein und belegten die Preußen mit tödlichem Beschuss. Im selben Augenblick hatten sich die Bataillone der 3e Voltigeurs und 3e Tirailleurs erneut formiert und rückten nun entschlossen gegen die verwirrten Gegner vor. Zuerst wurden die Plänkler im Vorfeld des Dorfes vertrieben, und dann wurde außerhalb der Gebäude in Linie formiert. Endlich konnten nun die Gardisten ihre überlegene Feuerdisziplin zur Geltung bringen und so rangen sie die verbliebenen Preußen in kurzer Zeit nieder. Sobald das flankierende Füsilierbataillon brach und sich zur Flucht wendete, folgten die restlichen dicht darauf. Der Weg über die Brücke war frei.... Doch all diese ließ Napoleon nach wie vor unzufrieden – die Garde hatte nämlich beträchtliche Verluste erlitten, und weiters hatte man sich hier über 2 Stunden aufhalten lassen... würde ihm das Gros der Preußen deshalb entwischen?
Chatelet:

Auch hier hatte sich das Gefecht zu einem anhaltenden Kampf entwickelt. Die schier übergroße Anzahl an Plänklern und Schützen in den Gebäuden machte den Franzosen schwer zu schaffen. Zuerst versuchte man es mit einigen eigenen Plänklern- diese wurden jedoch umgehend in die Flucht geschlagen. Danach befahl GdD Decheux der 12. Infanteriedivision einen generellen Angriff der 1. und 2. Brigade in Kolonne auf das Dorf. Mit überlegenen Kräften konnte man nun zügig Herr der Lage werden: die feindlichen Schützen wurden entweder aufgerieben oder in die Flucht geschlagen – einige entschieden sich, auf die Felder außerhalb der Gebäude zu fliehen, wo sie dann von französischen Husaren niedergeritten wurden.

Um 12:45 hatte man also das südliche Ende von Chatelet fest in der Hand – am anderen Ende der Brücke waren jedoch immer noch die Preußen – mit mindestens zwei Bataillonen.
Zuerst entschied sich GdB Schaeffer der 2. Brigade (sie hatte übernommen, da sich die 1. vom Angriff neu sammeln musste) eine Abteilung Schützen auf die Brücke vorzuschicken, um die Preußen zu beschäftigen. Dann forderte er die Divisionsartillerie an – sie sollte erneut die Entscheidung herbeiführen.

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